
Fußpilz: Symptome, Therapie und Vorbeugung

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Ob barfuß im Schwimmbad oder verschwitzte Füße in Sportschuhen - im Sommer hat Fußpilz leichtes Spiel. Fußpilz breitet sich schnell aus und kann lästig werden. Fast jeder Dritte steckt sich irgendwann mit der Hauterkrankung an. Früh erkannt und gezielt behandelt heilt sie in den meisten Fällen aber problemlos ab.
Was ist Fußpilz?
Fußpilz (Tinea pedis) ist eine Infektion der Haut mit Fadenpilzen, die dermatologisch als Dermatophyten bezeichnet werden. Häufig handelt es sich um eine Ansteckung mit dem Fadenpilz Trichophyton rubrum, der in die oberste Hautschicht eindringt und feuchte, warme Hautbereiche als Eintrittspforte nutzt.
Besonders gefährdet sind die Zehenzwischenräume, die Fußsohlen sowie der Fersenbereich. Durch winzige Hautverletzungen oder aufgeweichte Haut gelangen die Erreger in die Hornschicht und ernähren sich dort vom Hornstoff abgestorbener Zellen.
Typische Symptome einer Fußpilzinfektion
Oft wird der Pilz mit trockener Haut verwechselt. Typisch sind weißlich aufgequollene Stellen, eingerissene Haut oder starker Juckreiz nach dem Sport oder dem Duschen.
Die typischen Symptome hängen aber stark von der betroffenen Region und der Verlaufsform ab. Je nach Form zeigen sich unterschiedliche Krankheitszeichen:
- Die interdigitale Form ist besonders häufig und betrifft hauptsächlich die Zehenzwischenräume vier und fünf, oft geht sie mit Juckreiz, leichter Rötung und Schuppung einher.
- Die squamös-hyperkeratotische Form (Mokassin-Mykose) weist trockene, schuppende Haut an der Sohle, Fersenrisse, Fußkanten, später auch Fußrücken auf.
- Die vesikulös-dyshidrotische Form bildet kleine Bläschen am Fußgewölbe und Fußkanten, die nicht platzen, sondern austrocknen.
Fußpilz ist ansteckend
Fußpilz verbreitet sich über Hautschuppen, in denen Pilzsporen oft wochenlang überleben. Besonders leicht gelingt die Übertragung an feuchten Orten wie Schwimmbädern, Saunen, Umkleiden oder im heimischen Badezimmer.
Auch das gemeinsame Benutzen von Handtüchern, Bettwäsche oder Teppichen kann zur Ansteckung führen. Barfußlaufen im Hotelzimmer, in Fitnessstudios oder auf Campingplätzen erhöht das Risiko zusätzlich.
Hände können die Sporen ebenfalls weitertragen, etwa wenn die infizierte Haut gekratzt und anschließend andere Körperstellen berührt werden. So gelangt der Pilz gelegentlich auch in die Leistengegend, an Hände oder ins Gesicht.
Risikofaktoren: Wer besonders gefährdet ist
Das Risiko für eine Fußpilzinfektion steigt mit zunehmendem Alter und bestimmten Vorerkrankungen. Erhöht ist es unter anderem bei:
- Diabetes mellitus, da hier oft eine verminderte Durchblutung und ein geschwächtes Immunsystem vorliegen
- starker Fußschweißbildung (Hyperhidrose), die das Hautmilieu verändert,
- Fußfehlstellungen, die Reibung und Druckstellen begünstigen
- geschwächtem Immunsystem durch Medikamente oder chronische Krankheiten
- häufigem Tragen von engem und unbequemem Schuhwerk, etwa bei bestimmten Berufsgruppen wie Bauarbeiterinnen oder Pflegekräften
Auch Sportlerinnen und Sportler sind anfällig. Enge Sportschuhe, feuchte Umkleiden und geteilte Duschen bieten ideale Bedingungen für eine Ansteckung.
Diagnose von Fußpilz
In den meisten Fällen genügt eine Blickdiagnose, um Fußpilz zu erkennen. Zur Absicherung wird eine Hautprobe entnommen und mikroskopisch untersucht. Nur selten, aber in unklaren Fällen wird eine Pilzkultur angelegt. Moderne Labore bieten genetische Tests zur Identifikation des Erregers an.
Behandlung und Verlauf
Es gibt eine gute Nachricht: Fußpilz lässt sich in der Regel gut behandeln. Meist reicht eine lokale Therapie mit Antimykotika, die rezeptfrei in der (Online-)Apotheke als Creme, Gel, Spray oder Lösung erhältlich sind.
Bewährte Wirkstoffe sind:
- Clotrimazol
- Terbinafin
- Bifonazol
Die Anwendung erfolgt ein- bis zweimal täglich über mindestens zwei bis vier Wochen. Auch nach dem Abklingen der Beschwerden sollte die Behandlung wie vom Dermatologen empfohlen fortgeführt werden.
Sichtbare Symptome wie Rötung, Schuppen oder Juckreiz klingen meist nach wenigen Tagen ab. Dennoch sind Pilzsporen häufig noch in der Haut vorhanden. Erst wenn über mindestens zwei Wochen keine Beschwerden mehr bestehen und die Haut vollständig regeneriert ist, gilt die Infektion als ausgeheilt.
Bei ausgeprägtem oder wiederkehrendem Fußpilz kann auch eine systemische Therapie mit Tabletten notwendig sein. Dies entscheidet die behandelnde Hautarztpraxis jedoch individuell. Manchmal steckt außerdem eine versteckte Nagelpilzinfektion dahinter, die unbehandelt immer wieder zu Fußpilz führt.
Komplikationen bei unbehandeltem Fußpilz
Wird Fußpilz nicht behandelt, kann sich der Pilz ausbreiten. Häufig betroffen sind die Fußnägel (Nagelpilz). Auch bakterielle Sekundärinfektionen wie die Wundrose (Erysipel) sind möglich. Bei Menschen mit Diabetes besteht erhöhte Gefahr für schlecht heilende Wunden.
Warum Hygiene entscheidend ist
Ohne begleitende Hygienemaßnahmen droht eine erneute Infektion. Wer anfällig ist, sollte die Füße gerade im Sommer oder nach starkem Schwitzen täglich waschen. Nach dem Waschen gilt es, die Füße gut abzutrocknen, das betrifft besonders die Zehenzwischenräume. Getragene Socken, Handtücher und Bettwäsche gehören bei mindestens 60 Grad in die Waschmaschine und können zusätzlich mit Hygienespüler behandelt werden.
Auch Schuhe müssen regelmäßig desinfiziert und ausgelüftet werden. Empfehlenswert sind atmungsaktive Materialien und ein täglicher Schuhwechsel. Wer stark schwitzt, kann ein pilzhemmendes Puder verwenden.
Vorbeugung: So lässt sich Fußpilz vermeiden
- Badeschlappen in öffentlichen Duschen und Schwimmbädern tragen
- Füße täglich reinigen, abtrocknen und pflegen
- Baumwollsocken statt Kunstfasern wählen
- Socken, Handtücher und Bettwäsche bei 60 °C waschen
- Schuhe regelmäßig wechseln
- bei Fußfehlstellungen orthopädische Einlagen tragen

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